Die Arbeiten der GRS umfassen verschiedene Themengebiete:
- Die Sicherung und der Schutz der Restbestände der Störe im Nordsee- (Acipenser sturio) und Ostseeeinzugsgebiet (Acipenser oxyrinchus).
- Der Aufbau von Elterntierbeständen für die kontrollierte Vermehrung zur Erhaltung der Arten.
- Die Vorbereitung und die Durchführung von Maßnahmen zur Wiedereinbürgerung in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten.
Zur Umsetzung dieser Ziele ist es unumgänglich, alle deutschen Aktivitäten zur Erhaltung des Störes mit europäischen Maßnahmen zu koordinieren. Nur so kann die Gesellschaft einen Beitrag zur Förderung von Natur und Umwelt und zur Verbesserung von Fließgewässerökosystemen leisten. Hier ist auch eine enge Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden unabdingbar. So hat das BMU den Schutz der Störe international durch die Listung unter der Washingtoner Konvention (CITES) und der Convention of Migratory Species (CMS) vorangetrieben. Die Erstellung des Aktionsplans für den Europäischen Stör war bei der Berner Konvention und national nur mit Unterstützung von BMU/BfN möglich.
Langfristiges Ziel der Arbeiten ist die Etablierung von sich selbst erhaltenden Populationen der heimischen Störe in den Nord- und Ostseezuflüssen, wofür eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren unabdingbar ist.
Langfristig könnte auf dieser Basis auch eine nachhaltige fischereiliche Nutzung der Bestände entwickelt werden.
Gründung
Seit 1992 gab es vermehrt regionale Bemühungen zur Entwicklung von Projekten zur Wiedereinbürgerung des Störs in deutschen Gewässern. Interessierte Wissenschaftler und Institutionen aus unterschiedlichen Regionen wollten die durch die Wiedervereinigung verbesserten Rahmenbedingungen nutzen, um ein ambitioniertes Vorhaben für den Stör zu initiieren. Erste Erfolge in den Lachsprogrammen zeigten, dass es bei entsprechendem integrierten Programmen möglich war, auch schwierige Probleme anzugehen.
In den vorbereitenden Gesprächen und Arbeitstreffen wurde schnell klar, dass dieses ambitionierte Vorhaben nur durch ein abgestimmtes Vorgehen zu bewältigen wäre. Hierfür wurde 1993 beschlossen eine gemeinsame Plattform und Interessenvertretung zu schaffen. Am 1.7.1994 wurde zu diesem Zweck am Senckenberg-Institut in Frankfurt/Main die Gesellschaft zur Rettung des Störs (Acipenser sturio) e.V. gegründet.
Zu den Gründungsmitgliedern zählten Eckhard Anders, Gerd-Michael Arndt, Lutz Debus, Jörn Geßner, Dietmar Firzlaff, Martin Hochleithner, Frank Kirschbaum, Toni Lelek, Harald Rosenthal, Jörg Schneider und Siegfried Spratte.
Mitgliedschaft
Die Gesellschaft zur Rettung des Störs versteht sich in erster Linie als ein Zusammenschluss von Personen und Institutionen, die aktiv an dem Ziel der Wiedereinbürgerung der Störe und den damit verbundenen Themen zusammenarbeiten. Die Gesellschaft dient hierbei als Plattform für den Austausch von Informationen und zur Planung und Durchführung von Projekten und der Öffentlichkeitsarbeit. Die Mitglieder der Gesellschaft umfassen Vertreterinnen und Vertreter von Forschungsinstitutionen, Unternehmen und Verwaltungen sowie von Fischereiverbänden und am Naturschutz interessierten Anglerinnen und Anglern.