Industrie und Bevölkerung

Der Mensch nutzt das Wasser zu vielfältigen Zwecken. Insbesondere als Trinkwasser, das aus Quellen, Süßwasserseen oder sogar Meereswasser gewonnen wird, ist es für ihn überlebenswichtig. Doch obwohl das Wasser eine große Bedeutung für den Menschen hat, sind viele Süßwasservorräte heute knapp oder durch Schadstoffe und Abfälle stark verschmutzt.

Wasser ist unsere wichtigste Ressource. Die Grundwasservorkommen, die durch den Regen stetig aufgefüllt werden, gelangen über die Trinkwasseraufbereitung in unsere Wasserhähne. | Foto: Pixabay

Wie lebt der Mensch?

Die Erdbevölkerung ist durch den technischen Fortschritt der Industrialisierung stark gewachsen. Vor Beginn der Industrialisierung führten die Menschen ein einfaches Leben und erreichten selten ein hohes Alter. Erst die Steigerung ihres Lebensstandards, zu der auch der Zugang zu frischem Wasser gehörte, führte zu einem Anstieg der weltweiten Bevölkerung von weniger als einer Milliarde weltweit bis auf mehr als sieben Milliarden Menschen innerhalb der letzten 300 Jahre.

Zunächst wuchsen größere Städte wie London, Paris und Berlin zu Ballungsgebieten heran. Hier fanden die vielen Menschen Arbeit, die medizinische Versorgung war besser und der Zugang zu Bildung einfacher. Als der Wohnraum in den Städten knapp wurde und Epidemien ausbrauchen, mussten die Menschen von den Städten auf das weniger besiedelte Land ausweichen. Heute sind Großstädte über ein gutes Infrastrukturnetz mit ländlichen Regionen verbunden: Bildung, Straßen sowie Wasser- und Stromleitungen erreichen die ganze Bevölkerung.

Wozu brauchen wir Wasser?

Der Anstieg der Lebenserwartung und das starke Bevölkerungswachstum Ende des 18. Jahrhunderts waren vor allem durch den Zugang zu frischem Wasser möglich. Denn Wasser spielt für den Menschen eine wichtige Rolle: Er nutzt es zur Erzeugung von Energie, zur Bewässerung von Feldern und als Transportweg. Die bedeutendste Funktion des Wassers ist aber die, dass der Mensch damit seinen Durst stillt.

Wasserverbrauch

Trinkwasserverbrauch im Haushalt | Foto: 123rf

Täglich müssen wir etwa 2,5 Liter Flüssigkeit zu uns nehmen, um nicht auszutrocknen. Dieses Trinkwasser wird aus unserem natürlichen Wasserkreislauf entnommen und kann sowohl aus Grundwasserquellen, Süßwasserseen oder den Meeren stammen. In Deutschland gewinnen wir etwa zwei Drittel unseres Trinkwassers aus dem Grundwasser. Der Rest kommt aus Quellen, Seen und Talsperren. In regenärmeren Regionen der Welt werden die Grundwasserspeicher oft nicht so schnell aufgefüllt, wie sie zur Versorgung mit Trinkwasser geleert werden. Hier leiden die Menschen an Wassermangel und müssen neue Methoden für die Trinkwassergewinnung entwickeln. Eine dieser Methoden ist die Entsalzung von Meereswasser, die sehr aufwändig ist. Das Wasser, das wir in Haushalt und Industrie gebrauchen, gelangt schließlich über Abwasserkanäle wieder in den Wasserkreislauf zurück.

Wasser wird außerdem zur Freizeitgestaltung genutzt: Viele Menschen verbringen zur Erholung Zeit an den Küsten und Stränden, an Seen oder anderen Gewässern. Wasser scheint eine entspannende Wirkung auf uns zu haben und sogar unserer Gesundheit gut zu tun - immerhin liegen viele Kurorte in der Nähe von Gewässern.

Totes Meer

Salzablagerungen am Toten Meer | Foto: Pixabay

Wie stellt Gewässernutzung Mensch und Umwelt auf die Probe?

Flüsse, denen in regenarmen Regionen große Wassermengen für die Trinkwasserversorgung entnommen werden, trocknen langsam aus. Ein solches Beispiel stellt das Tote Meer dar: Es erhält sein Süßwasser aus dem Jordan, dem großen Fluss , der durch Syrien, Israel, das Westjordanland und Jordanien fließt. Weil viele Menschen das Wasser des Jordans für die Trinkwasserversorgung und die Bewässerung von Äckern und Feldern nutzen, ist der Jordan heute fast ausgetrocknet. Das hat dazu geführt, dass das Tote Meer einen fast zehnmal höheren Salzgehalt als andere Meere hat. Diese Veränderungen stellen sowohl für den Menschen als auch für Pflanzen und Tiere eine Herausforderung dar. Denn die Menschen in der Region streiten um die wenigen Wasservorräte des Jordans, während die Wasserorganismen sich an die hohen Salzkonzentrationen im Toten Meer anpassen müssen, um hier zu überleben.

Gleichzeitig sind viele Gewässer stark verschmutzt. Das Abwasser aus den Kläranlagen weist Abbauprodukte von Medikamenten und Haushaltschemikalien auf, die in den Fluss gespült werden. Auch Abfälle gelangen häufig in unsere Gewässer. Vor allem der Plastikmüll stellt eine große Gefahr für die Wasserbewohner dar, da es bis zu 400 Jahre dauert, bis das Plastik abgebaut ist. Während dieser Zeit ersticken viele Tiere, die versehentlich kleine Plastikteilchen verschlucken, daran oder verfangen sich darin. Je mehr Menschen zusammenleben, desto mehr Müll entsteht. Damit dieser Müll nicht in unseren Gewässern landet, ist es wichtig, ihn richtig zu entsorgen und den Gebrauch von Plastik einzuschränken. Auch Sondermüll wie Medikamente sollte richtig entsorgt werden, damit die Gesundheit der Wasserorganismen durch die Chemikalien nicht beeinträchtigt wird und das Wasser, das wir schließlich wieder zur Trinkwassergewinnung nutzen, sauber bleibt.

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